Kathi –

Ein Bericht aus Kenia

Hallo:) Jina langu ni Kathi, ich bin 19 Jahre alt und eine Freiwillige bei MMS. Aktuell mache ich ein freies Jahr in Afrika, was mir ermöglicht, viele neue Erfahrungen zu sammeln. Ich habe meine Reise im September 2023 in Uganda begonnen und bin jetzt bis Mai 2024 hier bei Make Me Smile in Kenia. Jeder einzelne Tag ist ein neues Abenteuer und mit viel Action und Arbeit gefüllt. Da MMS sehr vielfältig ist, habe ich in verschiedenen Projekten wie Permakultur, Safepark, Youth Friendly Centre und dem Dreams Programme mitgearbeitet. In erster Linie gebe ich Workshops zu den Themen Kinderbetreuung und Lebenskunde für Jugendliche und junge Erwachsene oder ich arbeite im Safepark mit den Kindern.

Nun möchte ich versuchen, euch einen kleinen Einblick in unsere Arbeit bei MMS zu geben. In Kenia ist jeder Tag anders und jeder Tag ist etwas Besonderes. Während man in Europa mehr in der Zukunft lebt und darüber nachdenkt, was man als Nächstes tun will, leben die Menschen in Kenia im Hier und Jetzt. Man hat es nicht so eilig, aber immer noch genug Zeit, um alles zu tun, was man sich vorgenommen hat, was sehr bewundernswert ist. In Kenia passieren die Dinge “pole pole”, was so viel bedeutet wie “langsam, langsam”. Daher bin ich fast nicht in der Lage, euch unseren genauen Tagesablauf zu beschreiben. Wenn es keine plötzliche Planänderung gibt, fahre ich aber nach Mayenya, wo die meisten unserer Projekte stattfinden. Normalerweise werde ich morgens mit dem Van abgeholt und zusammen mit meinen Kollegen nach Mayenya gefahren, wo ich hauptsächlich meine Zeit verbringe. Sobald wir dort ankommen, esse ich meistens Mandazi (frittiertes Brot) und trinke Tee zum Frühstück und beginne dann mit meiner Arbeit, z. B. mit der Planung von Workshops am Computer, mache Aktivitäten mit den Kindern im Safe Park oder helfe bei der Farmarbeit mit.

 

Zur Mittagszeit gehen wir bei Mama Chapati essen: “Naomba chapati mocha ne dengu, tafadali! – Entschuldigung, ich möchte ein Chapati (Fladenbrot) mit grünen Bohnen, bitte – . Danach gehe ich wieder an die Arbeit, bis ich mich um 17 Uhr mit den Kindern und Jugendlichen im Safe Park treffe, um Fußball oder Volleyball zu spielen. Meistens sprechen sie die lokale Sprache Luo, wobei ich Ausdrücke verstehe wie: “Mzungu (die Weiße) spielt wie Messi”, was für mich das größte Kompliment ist, das ich je bekommen habe. Sobald das Auto Mayenya verlässt, versuche ich immer, zum Strand zu gehen, um mir den Sonnenuntergang anzuschauen, was oft aus Zeitgründen nicht klappt. Abends treffe ich mich jedoch meistens mit Freunden und wir gehen essen oder in die Bar, um Fußball zu schauen. In Kenia unterstützt jeder sein Team, und die Bar ist voller Fans. Außerdem gehen wir zu lokalen Luo-Künstlern, die Live-Musik spielen. Auch wenn ich nicht mehr verstehe als den Refrain: “digidigidigi und tukutukutuku”, gefällt mir die Musik sehr gut und manchmal tanzen wir bis spät in die Nacht.

Was meine Zeit hier so einzigartig macht, ist die Leidenschaft und Hingabe, mit der die Menschen hier arbeiten. Ich hatte das Privileg, viele neue, herzliche Menschen kennenzulernen, die ich bereits zu meiner Familie zählen kann. Außerdem lerne ich viel über mich selbst und lerne mich auf eine andere Art und Weise kennen. Ich werde nie vergessen, was ich hier alles erleben durfte – das sind Erinnerungen, die ein Leben lang halten! 🙂 Oriti (Tschüss)