Noah goes Kenya 

Hallo, mein Name ist Noah. Ich bin 23 Jahre alt und habe gerade meinen Aufenthalt in Kisumu beendet. Ich werde euch einen kurzen Einblick in die Arbeit und meine Erlebnisse geben.

Nach Jahren harter Arbeit beim Bau meiner Arche habe ich es endlich geschafft, in See zu stechen und nach Kenia zu fahren. Ich konnte es kaum erwarten, mich voll ins Zeug zu legen und die Menschen vor Ort zu unterstützen und von ihnen zu lernen. 

An meinem ersten Tag sollte ich auf der Farm arbeiten. Sie gaben mir eine Machete, um das Gras auf dem Feld zu mähen. Man sagte mir, ich solle mich vor Schlangen in Acht nehmen, nichts, womit ich nicht zurechtkäme. Ich nahm die Machete und ging auf das Feld, bereit, die Menschen vor Schlangenangriffen zu schützen. Bis ich Kenia vier Monate später verließ, kreuzte keine Schlange meinen Weg oder griff Menschen an unserem Arbeitsplatz an. Ich schätze, sie hatten Angst vor Big Noah.

Ich habe nicht nur auf der Farm gearbeitet, sondern auch das Mayenya Health Center unterstützt. Entweder arbeitete ich an der Rezeption, empfing die PatientInnen oder half im Labor. Ich hatte eine tolle Zeit mit den Mitarbeitenden, die immer zu Scherzen bereit sind oder über ernste Themen wie Politik, den Sinn des Lebens und die Unterschiede zwischen Männern und Frauen diskutieren.

Dann gibt es noch das OVC-Programm (Waisen und gefährdete Kinder), das Familien mit dem Ziel unterstützt, die Kinder langfristig zu fördern und zu schützen. Um mehr über die einzelnen Haushalte herauszufinden, wurde Inspektor Noah geschickt, um ihre aktuelle Situation zu untersuchen. Mit Hilfe meiner Beobachtungen konnte das Programm sie mit individueller Begleitung dabei unterstützen, ein stabiles Einkommen zu erwirtschaften oder Zugang zu medizinischen Behandlungen zu erhalten. 

Die oben genannten Projekte befinden sich alle in Mayenya. Gelegentlich besuchten wir aber auch eine Farm namens Newland, die sich in einer anderen Gegend befindet. Diese Farm ist von Bäumen, Hügeln und Stille umgeben. Wenn man Glück hat, kann man dort Affen sehen. Auch ich schloss mich dem Team an und übernachtete in Newland. Wir haben Chapatis gebacken, am Lagerfeuer über die wichtigen Fragen des Lebens diskutiert und Honig geerntet. Die Bienen haben uns allerdings nicht gerade freundlich empfangen. Ohne Fleiß kein Preis. Wie auch immer, das ist eine Geschichte für ein anderes Mal. 

Während meines Aufenthalts wurden viele Freundschaften geschlossen. Wir trafen uns nach der Arbeit und an den Wochenenden auf einen Drink, wanderten zum Nandi- Rock, erkundeten den Kakamega-Regenwald, besuchten Bars, sahen uns Live-Auftritte an, trainierten im örtlichen Boxstudio und aßen in einem indischen Restaurant. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen, an die ich mich immer erinnern werde. 

Jetzt muss ich leider gehen. Mein Flug nach Österreich wartet auf mich. Aber seid euch bewusst:

Ich werde wiederkommen.